Clickworker – Crowdworker – Cloudworker

2019-04-19 Der Standard - Die Intelligenzmacher

Zugegeben, dieser Artikel im Print-Standard vom 19. April 2019 ist kein flammendes Plädoyer für cloud-basierte Beschäftigungsformen, aber trotzdem: Von (fast) jedem Ort der Welt aus kann (fast) jeder (fast) sofort mitarbeiten und Geld damit verdienen. Das im Eigenversuch erhaltene Entgelt von€ 1,48 erinnert zwar stark an die unsägliche Mindestlohndebatte für Asylwerber und ist vielleicht noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wohl mal ein gut laufender Test von amazon. Wäre interessant, ob die Entlohnung auch für Mitarbeitswillige aus Niedriglohnländern gleich „hoch“ ist…

Die Cloud bietet eine Plattform für die Vermittlung von Tätigkeiten und Projekten. Die richtig interessanten Fragen ergeben sich in der Folge: Wie geht man mit dem Machtungleichgewicht um, das in diesem Fall mit amazon offenbar ist, soll man das überhaupt regeln und wie könnte man das tun? Wie geht man damit um, dass Unternehmen horrende Beträge für ausgewiesene Spezialisten zahlen (müssen) und dies – als Beispiel für ein anders geartetes Machtungleichgewicht – meist als total legitim angesehen wird? Wie verhindert man, dass über die Cloud digitale Zwangsarbeit angeboten wird und man als Auftraggeber dies meist gar nicht erkennen kann?

Das beste Werkzeug ist nur so gut, wie der Handwerker, der es benutzt. Und mit Werkzeugen kann man Notre Dame wieder aufbauen, aber auch Menschen schwer verletzen. Bei digitalen Werkzeugen ist quasi eine Black Box dazwischen, die dafür sorgt, dass man nur das Ergebnis mitbekommt, aber meist sein Gegenüber nicht kennen lernt.

Das Thema bleibt spannend.

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