Neue Arbeitswelten – was tun? – oder besser erstmal gar nichts tun?

Mit diesem Thema hat sich auch die „Arena Analyse 2016“ von Kovar & Partners auseinandergesetzt.

Worum geht es? Um Veränderung, die sich in vieldiskutierten Schlagworten bereits abzeichnet:
– technologischer Fortschritt – Roboter ersetzen Fachkräfte
– Big Data
– Freelancer
– 3-D-Drucker
– social enterprises
– steigende Arbeitslosenzahlen
– Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse
– Beschäftigung von Flüchtlingen
– Grundsicherung
– Pflege im Alter
– Bildungmisere
– neue Berufsbilder
– Klimawandel und Migration
– Arbeitsmotivation und innere Kündigung
– Globalisierung
– Work-Life-Balance
– Start-Ups
– gewerkschaftliche Vertretung
– gesetzliche Regelungen
– Umverteilung
– Ideologie
– EU-Steuerung
– Pensionsabsicherung – Generationenvertrag
– Bevölkerungsentwicklung
– Machterhalt und alte Bünde
– Politikverdrossenheit
– usw.

Bereits jeder einzelne Begriff und jedes einzelne Schlagwort hat das Potential, unsere Arbeitswelt in kurzer Zeit zu verändern und Anpassungen auch auf persönlicher Ebene nötig zu machen. Die Kurzlebigkeit von Trends und Entwicklungen zwingt uns dazu, dass wir uns immer wieder und in immer kürzeren Abständen neu erfinden. Wo vor einigen Jahrzehnten Arbeitsverträge auf Lebenszeit noch keine Seltenheit waren, ist heute oft eine hire-and-fire-Mentalität auf dem Vormarsch. Vorhersagen sind schwierig, und sie sind vor allem auf lange Sicht schwierig.

Der verständliche Reflex ist bei vielen, eine „sichere“ Position zu erlangen, von denen es aber gleichzeitig immer weniger gibt (Beamte, unbefristete Arbeitsverträge, eine Grundausbildung reicht auch ohne Weiterbildung für das ganze Berufsleben).

Wozu uns die Situation zwingt, ist, flexibler zu werden und das Auf und Ab des Berufslebens nicht nur als Bedrohung wahrzunehmen, sondern auch als Chance. Freilich geht das nur bedingt, wenn das System auf „Geiz ist geil“ aufbaut, aber auch das wird sich ändern müssen. Das Bewusstsein steigt, dass „billig“ nicht unbedingt das „Beste“ ist und dass ein Abschieben gesellschaftlicher Verantwortung (siehe jenes nicht optimal funktionierender Menschen in das Sozialsystem) zu viel kostet, als wir es uns auf Dauer leisten könnten.

Die Menschen reagieren darauf, und sie suchen Alternativen. Besonders junge Menschen, die etwas weiterbringen wollen und sich nicht gleichzeitig eingesperrt fühlen wollen, wählen oft die Variante der Selbständigkeit, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sind schwierig, die Grenze zur Pflichtanstellung eine heikle Sache und das Ganze für Beschäftiger einerseits verlockend wegen geringerer Kosten bei gleichzeitig mehr Flexibilität, andererseits aber drohen massive Nachzahlungen für die Sozialversicherung.

Wenn die Rahmenbedingungen passen, ist die Beschäftigung Selbständiger für Projekte trotzdem ein vielfach gelebter und erfolgversprechender Ansatz, der beiden Vertragspartnern das gibt, was sie wollen: Flexibilität, Leistung und Ergebnisse.

Die Cloudworkers bieten sich dafür als Kontaktplattform an, denn im Gegensatz zum gut ausgebauten System der Suche nach Jobs bzw. Dienstnehmern ist der Marktplatz der Selbständigen und ihrer Auftraggeber noch sehr klein bzw. nur in Nischen vorhanden.

Die Unklarheit in Bezug auf diese alternative Beschäftigungsform ist auf beiden Seiten oft noch sehr groß, ein ausführliches Auseinandersetzen mit der Thematik und die Inanspruchnahme von einer Fachberatung ist jedenfalls zu empfehlen, damit aus der freundlichen Wolke der Inspiration und der Kreativität nicht eine Gewitterwolke des Grants und der Verdrossenheit wird.

Bildquelle: pixabay.com

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