Wie Sie ihren Stundensatz als Freelancer berechnen?

Alle bürokratischen Hürden und Aufgaben am Anfang der Selbstständigkeit geschafft?
Sehr befreiend endlich starten zu können, aber wie hoch soll man sein eigenes Honorar ansetzen? Was ist marktüblich und wie sieht es mit der Konkurrenz aus?

Fragen über Fragen, aber wo fängt man an?

Soll man den Stundensatz nach Gefühl
berechnen oder doch auf Basis von Fakten?

Hier eine Anleitung wie auch Sie zu Ihrem Stundensatz kommen:

Freelancer Stundensatz Kalkulator

Um die Summe X berechnen zu können sollte man sich folgende Messwerte/Fragestellungen zur Hilfe ziehen:

– Wie alt ist man?
– Wie viele Jahre Berufserfahrung gibt es in diesem Tätigkeitsbereich?
– Akademische Ausbildung?
– In welcher Region / welchem Land oder Bundesland bietet man
seine Dienstleistung an?
– Wie viel möchte man im Monat netto verdienen?
– Was verlangt die Konkurrenz?

Auf Basis dieser Fragen die man sich selbst beantworten sollte, kann man eine Art Mystery-Shopping Zeit von beispielsweise einer Woche definieren und herausfinden wie hoch die Stundensätze der Konkurrenz sind. Wenn man sich diese Angaben in einer Excel Liste ausarbeitet kommt man relativ schnell zu einer Lösung bzw. Preis Richtung in der man sich auch einordnen würde.

Warum nicht einfach nach Gefühl zwischen 60€ und 80€ pro Stunde?
Den Stundenlohn sollte man schon argumentieren können denn auf Basis von Mutmaßungen kann man dieses Honorar dauerhaft nur schwer durchbringen und es wäre auch für den Markt nicht korrekt.

Stundenhonorar auf Lohnbasis

Natürlich kann man diese Kalkulation auch durch die Sicht aus der anderen Seite betrachten und kalkulieren.

Wenn man beispielsweise im vorigen Job 2.000€ netto verdient hat und zumindest für den Anfang diese Basis halten möchte wäre es gut sich die Frage zu stellen wie viel Zeit/Stunden man denkt aktiv arbeiten zu können.

Man sollte zwischen aktiv und reaktiv unterscheiden.
Aktiv= honorierte Zeit
Reaktiv= Nicht honorierte Zeit / beispielsweise Akquisition, Angebote, Werbung etc.

Im Beispiel von 2.000€ netto muss man dazu, je nach dem wie hoch die Fixkosten und Sozialversichungs-Einstufungen sind, in etwa 3.500€ – 4.000€ Umsatz machen. Das heißt pro Woche ca. 1.000€ Umsatz. Wenn man hier sagt man arbeitet pro Tag konsequent 8 Stunden sollte man realistisch bleiben und die Hälfte der Zeit als honorierbare Zeit kalkulieren. Das wiederrum ergibt einen Stundenlohn von 50€. Nun kann man dieses Ergebnis noch an die Parameter aus dem Vorpunkt (Region, Ausbildung etc.) anpassen und hat somit seinen Stundenlohn.

Im Idealfall führt man auch eine Excel Liste wo man dokumentiert an welchem Tag man wie viele honorierbare Stunden verkaufen konnte. Das gibt einem eine sehr gute Kontrolle darüber ob man sein Monatsziel erreichen kann oder ob man in den letzten beiden Wochen des Monats noch etwas mehr dafür machen sollte.

Kleiner Tipp am Schluss, bleiben Sie Ihrem definierten Stundensatz immer treu, schließlich diskutiert man beim Rechtsanwalt, in der Werkstatt oder beim Installateur auch nicht warum er denn mehr oder weniger verlangt als die Konkurrenz.

Lässt man sich einmal auf Honorarverhandlungen ein, wird das immer wieder vorkommen. Lehnt man Honorarverhandlungen immer selbstsicher ab sobald das Thema zur Sprache kommt, wird man dem Thema immer gut ausweichen können.

Wichtig: Bei Projekten und langfristigen Verträgen ist das eine Ausnahme! Hier kann und soll es ruhig vorkommen, dass man sich auf einen gemeinsamen Nenner einigt.

2 Comments on “Wie Sie ihren Stundensatz als Freelancer berechnen?

  1. Pingback: In diesen Situationen sollte man als Freelancer besonders achtsam sein! - Cloudworkers Blog

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