Updated on Juli 4, 2016

Eindrücke zum Thema Neustart als Jungunternehmer
Wer kennt sie nicht – die, die einen beruflichen Neustart vollführen, sei es gewollt oder auch aus einer gewissen Zwangslage heraus – das sind dann die sogenannten „Lebensläufe mit Brüchen“.
Da ist dann der Punkt gekommen, um interessiert nachzufragen, wer wann was und warum machen will und hört dann oft „Wir starten mit nix!“. Ja ist das denn überhaupt gescheit, und sollte man das Ganze nicht gleich als Himmelfahrtskommando ohne Chancen auf Erfolg abkanzeln? „Wir starten mit nix!“ kann vieles bedeuten:
„Es gibt noch keine Infrastruktur, kein Büro, kein Logo“, usw.: Nona, so ist das halt zu Beginn, das heißt noch gar nichts, jeder fängt mal an und muss sich um die ersten Schritte kümmern.
„Wir haben noch keine Aufträge“: Auch das ist per se noch nicht besorgniserregend, weil die Startphase in jedem Businessplan, der diesen Namen auch verdient, ausreichend berücksichtigt und vor allem ausfinanziert ist.
„Wir haben noch keine Kunden“: Solange es eine Idee gibt, wie man zu diesen Kunden kommt, kein Problem. Ein Großteil der Neounternehmer scheitert am Vertrieb, und es reicht definitiv nicht, nur gut zu sein und gute Leistungen zu erbringen. Ein paar Entrepreneure können noch aus ihrer vorigen Beschäftigung heraus Kunden einladen, zu ihnen zu wechseln, und bei einigen war dies überhaupt der Hauptantrieb, es auf eigene Faust zu versuchen. Diesen darf man durchaus raten, sich nicht auf diesen ersten Kunden auszuruhen, sondern den Kundenstock aktiv zu erweitern, um beim Wegfall ersterer nicht in ein Tal der Tränen zu stürzen.
„Wir haben noch keine Idee, was wir machen wollen.“ Aha. Motivierte Jungunternehmer auf der Suche nach einem lohnenden Geschäftsfeld werden sich im eigenen Interesse gut umschauen, was Sie machen können und auch auf Dauer wollen. Eine erste Herangehensweise könnte auf Wirtschaftsseite die Suche nach Branchen sein, denen es gut geht und gehen wird. In weiterer Folge ist die Suche nach Nischen zu empfehlen, die man besetzen könnte, welche aber wiederum auch in nicht so boomenden Branchen zu finden sind.
„Wir können ja gar nichts.“ So ein Blödsinn! Die meisten, die das sagen, unterschätzen ihre Kompetenzen deutlich. Als „gelernter Österreicher“ sind jedenfalls viele sehr gut darin, alles schlechtzureden, und das gleich bei sich selber auch zu üben, bis es zur Realität wird. Selbstwertsteigerung und wie man dazu kommt, das soll hier jetzt nicht Thema sein, funktionierende Methoden gibt es zuhauf. Aber bitte Vorsicht vor den unseriösen Angeboten von Menschen, die nur sich selbst verkaufen mit der Botschaft: „Wenn Du so wirst wie ich, bist Du auch erfolgreich.“ Das hat noch selten funktioniert und kostet viel – jedenfalls zu viel.
Seriöse Anbieter sind definitionsgemäß die mit einer aufwendigen und offiziell anerkannten Fachausbildung, die vielleicht in Kombination mit Erfahrungsberichten weiterhelfen. Siehe zum Beispiel hier: gesundheitspsychologie.ehealth.gv.at
Also: Was können wir? Eine Sammlung der offiziellen Abschlüsse, Tätigkeitsschwerpunkte und vor allem der Leidenschaften, die einen in den „Flow“ bringen, bringt üblicherweise schon ein ganz gutes Bild der eigenen Kompetenzen. Dazu noch die Frage an Freunde und Bekannte, wie sie einen einschätzen und was man denn aus ihrer Sicht gut könne und eine gute Berufsberatung bzw. ein gutes Bewerbertraining, das ist dann schon die halbe Miete und die Basis für das Erstellen eines gutes Businessplans, der dafür da ist, von anderen und sich selbst zu oft zerrissen zu werden, bis er wirklich passt und man sich guten Gewissens drübertrauen kann.
Dann heißt es nicht mehr „Wir starten mit nix!“, sondern „Wir starten mit nix, aber wir wissen, was wir wollen und wie wir es erreichen. Wir können das!“.
Bildquelle: pixabay.com
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